Stimmungsschwankungen, Unzuverlässigkeit, provokantes oder gar riskantenes Verhalten? Huch! Das Kind ist in der Pubertät! Und wir Eltern sollten miteinander reden.
Selten hatte sich meine Freundin Denise, eine imposante Erscheinung von 1 Meter 90, so ohnmächtig gefühlt, wie an jenem Freitagnachmittag, als sich die Polizei bei ihr meldete. Ihre Tochter war gemeinsam mit einem weiteren Mädchen beim Klauen im Einkaufszentrum erwischt worden. Wut, Unsicherheit und Verzweiflung erdrückten für Wochen jedes Selbstbewusstsein und vergifteten die Stimmung in der Familie.
Nach der Kleinkindzeit ist die Pubertät sicher der für Eltern anstrengendste Abschnitt der Kindheit: Nicht enden wollende Diskussionen, knallende Türen, eisiges Schweigen. Auch schlaflose Nächte sind durchaus wieder möglich. Es geht an die Substanz. Elterngespräche in der Schule, Anzeigen wegen Ruhestörung, Alkoholexzesse: Für viele Teenager, die ich kenne, gehören derartige Grenzerfahrungen fast selbstverständlich zur Pubertät. Wie kann man da nur die Nerven behalten?
Schwierig ist an der Siuation auch, dass Eltern, die sich gern und ausführlich über Kinder austauschen, solange diese noch klein sind, mit zunehmendem Alter ihrer Sprösslinge die Erfahrung machen, dass sie eben nicht alles beeinflussen und geradebiegen können. Kinder treffen zunehmend selbständig ihre Entscheidungen – und die können durchaus falsch sein. Eltern, die mit ihrem Latein am Ende sind, regieren häufig peinlich berührt und schweigen sich aus. Dabei wäre gerade jetzt der Meinungsaustausch mit anderen wichtig – und befruchtend. Reden wir doch miteinander!
Immerhin gibt es Ratgeber, wie diese Serie hier, die vor allem für Gelassenheit plädiern:
Wenn die Eltern nur noch nerven Süddeutsche Zeitung
So jung und schon so faul Süddeutsche Zeitung
Erwachsenwerden ist riskant Je älter das Kind wird, desto größer – und für diese oft schmerzhafter – wird die Distanz zu den Eltern. Süddeutsche Zeitung
Wie wäre es mal mit einem Ratgeber zum Thema Pubertät aus der Sicht der Jugendlichen? Ein erfrischender Perspektivwechsel unter dem Titel “Pubertät ist ein Scheißwort”.
Klara ist 14 und teilt ihre An- und Einsichten offen, ehrlich und ungeschönt mit. Ein Buch, das hilft ein bisschen gelassener den pubertierenden zu begegnen.
Zu finden bei Amazon als eBook und Taschenbuch.
Herzliche Grüße,
Sabrina