“Ach wieso, wolltest du nicht?” Wer Kinder hat, kennt auch Planungsdesaster. Das muss sich im neuen Jahr unbedingt ändern.
Also das mit den guten Vorsätzen ist ja so eine Sache. “Aufhören zu rauchen”, “abnehmen”, “mehr Sport”…. Womöglich hat sich das bei einigen bereits heute, gut eine Woche nach Beginn des neuen Jahres erledigt. Mir aber fiel mein guter Vorsatz zum neuen Jahr überhaupt erst am Montag ein, als meine Kinder nach den Weihnachtsferien in die Schule aufbrachen: Mehr und bessere Ordnung in unseren Terminen halten!
Wir sind inzwischen eine recht große Familie: Vater, Mutter, drei Kinder – zwei davon Teenager; die haben sowieso keine Lust, irgendetwas zu planen. Die Älteste wohnt mit ihrem Freund zusammen, den wir natürlich mit einplanen, wenn es um gößere Begängnisse geht. Außerdem gehört zu unserem Haushalt eine Katze. Dann sind da noch unsere Geschwister und Eltern, zudem Onkeln, Tanten, Cousins, Cousinen…. Da kommen bei Familienfeiern schnell 40 bis 50 Personen zusammen, die sich eher im sommerlichen Garten als im engen Wohnzimmer versammeln.
Das eigentliche Problem jedoch sind gar nicht diese Familienfeiern wie runde Geburtstage oder Taufen; die stehen ja oft monatelang im Voraus fest.
Was uns alle unglaublich viel Kraft kostet und für so manchen peinlichen Moment sorgt, sind die vergeigten Alltagstermine. Ich beginne mal mit den ganz simplen Dingen: Morgens um sieben. Die Zeit drängt. Was sollte sie auch sonst tun? Ich öffne den Kühlschrank und merke, die Milch reicht nicht mal für eine halbe Tasse Kakao pro Kind und statt Butter aufs Brot gibt es heute morgen Frischkäse. Wir hatten uns am Vorabend mit der Einschätzung, dass der Gang zum Supermarkt unnötig wäre, also vertan. Die Katzte hat sich, anstatt mich schnurrend zu begrüßen, mit einem demonstrativ in die Flurmitte gesetzten Häufchen darüber beschwert, dass sie das Katzenklo ungereinigt vorgefunden hatte.
Ganz besonders unangenehm sind verwechselte Elternabende: Komme kurz vor knapp in die Klasse meiner Tochter und freue mich noch, dass ich leidlich pünktlich bin, stelle aber sofort fest, dass die Versammlung schon eine halbe Stunde läuft. Ich hatte den Starttermin des Elternabends der Klasse meines Sohnes einfach übernommen; beide Einladungen hatten – Schuljahresbeginn – übereinander auf dem Küchentisch gelegen.
Ob verpasste Kindergeburtstage, falsch eingetragene Zahnarzttermine oder der ganz und gar vergessene Hochzeitstag: Jede Woche erlebt meine Familie solch ein mehr oder minder schweres Planungsdesaster. Dabei wissen wir: Wir sind schon besser geworden. In den Kindergartenjahren konnte es vorkommen, dass unsere Kinder die allerallerletzten waren, die abgeholt wurden: “Hallo Schatz, wo sind die Kinder?” “Ach wieso, wolltest du nicht?”
Teenager sind ja großartig darin, ihre Eltern “Nur peinlich!” zu finden. (Ihr habt wahrscheinlich schon davon gehört?) Ich habe für mich beschlossen, im neuen Jahr die Angriffsfläche für solche peinlichen Momente entschieden zu verkleinern. Meine Kinder können ja immer noch betreten weggucken, wenn ich durch die Küche tanze oder inbrünstig in die Dose mit der Sprühsahne singe. Aber die Quote der Fehlplanungen und Doppelbuchungen möchte ich zumindest halbieren. Es reicht ja auch, wenn ich mich alle zwei Wochen bei irgendjemandem entschuldigen muss, weil ich wieder was vergessen habe.
Ich habe also einen Familienplaner gekauft und inklusive (angebundenem) Stift an die Küchenwand gehängt. Die Ferientermine sind bereits hellgrün gemarkert, die Leerungstermine unserer Papiertonne bis Dezember (!) vorgetragen (!) und alle Termine für Januar aus meinem persönlichen Terminkalender übertragen. Ich bin stolz auf mich!
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