
Putzen – ein leidiges Thema in Familien. Jahrelang fühlte ich mich als Deppin, weil ich als erste die Nerven verlor und sauber machte. Unsere Lösung heute: Wir! Putzen! Gemeinsam!
Alles neu macht der Mai! Jetzt, wo die Sonne durch die Zimmerfenster scheint und ich dennoch nicht so recht durchblicke, wird es wieder Zeit für den Frühjahrsputz. Ein leidiges Thema in unserer Familie!
Die Vorgeschichte: Als unsere Kinder klein waren, hatten wir für’s Putzen Hilfe im Haushalt. Luxuriös! Als unsere Älteste in ihre erste WG zog, musste ich ständig telefonisch “Frag-Mutti”-Probleme beheben: Was tun mit Brandflecken auf dem Teppich? (Was drüberstellen oder die Partyteilnehmer gleich im Hof rauchen lassen.) Was tun gegen Rotweinflecken auf dem Sofa? (Wieder anfeuchten und Salz drauf. Ist aber auch nicht perfekt.) Bettwäsche waschen? (Bei mindestens 60 Grad.) Irgendwann schwante mir: Wir hatten versäumt, ihr die Essentials sinnvoller Haushaltsführung beizubringen. Weil’s nervte, weil’s mühselig gewesen wäre und unsere Freizeit gekostet hätte.
Heute weiß ich: In der Erziehung müssen Eltern Opfer bringen. Nerven, Mühe, Freizeit. Dafür sparen wir nun Geld: Wir mussten, da irgendwann das Geld knapp wurde, unserer Haushaltshilfe Lebewohl sagen. Das war schmerzhaft für alle Seiten – und der Beginn unseres Sonnabend-Vormittag-Rituals: Seit unsere Kinder das Teenageralter erreicht haben, putzen wir gemeinsam. Einer saugt Staub, einer wischt die Fußböden, einer putzt die Küche, einer die Bäder und Toiletten. Übrig bleiben Dinge wie Staubwischen, Fensterputzen, den Kühlschrank Abtauen und Säubern, die verteilt werden müssen. Was mühselig ist. Immer wieder müssen wir auch mit Eskapismen kämpfen. Mein Mann legte eine Zeit lang Kundengespräche mit einer gewissen Vorliebe in diese Zeit. Wir diskutierten dann über Vorbilder und Rollenmuster… Es hat geholfen. Bei den jüngeren Haushaltsmitgliedern, die sonnabends auch immer mal ganz dringend weg müssen, hilft, dass wir anderen gelassen aber entschieden auf der Erfüllung der vereinbarten Aufgabe bestehen. Zur Not eben am frühen Samstagabend. Auch beim Putzen gilt: Übung macht den Meister! Nach über zwei Jahren und mit steigendem Alter unserer Kinder werden die “Reinigungsergebnisse” besser. Es wird nicht mehr haarscharf am Dreck vorbeigeputzt. Leider, und daran ist anscheinend auch nach Jahren nichts zu ändern, hält das Ergebnis circa 36 Stunden. Danach könnte eigentlich erneut staubgesaugt werden. Wir haben aber entschieden, dass wir nicht in hochreinen Räumen leben müssen….
In den vergangen Wochen haben wir immer wieder über unser Leiden (oder auch nicht) an der Mutterrolle gesprochen (#regrettingmotherhood), was mich nicht akut betrifft, weil mir am Mutter Sein spezifisch das Kinder Aufziehen wichtig ist. Eine Rolle allerdings, die mir zu übernehemen stets lästig war, ist die der Hausfrau. Ich bin sowieso nicht exklusiv Hausfrau. Aber auch die Haushaltsdinge muss ja jemand in die Hand nehmen und organisieren. (Wer jetzt fragt, “Warum?”, dem würde ich von meinen Erfahrungen in einer WG berichten wollen, wo der Inhalt des Spülbeckens mit gewisser Regelmäßigkeit Beine bekam….)
Jahrelang hatte ich da auf Initiative von anderer Seite gewartet…. aber alle anderen hatten bessere Nerven als ich. Ja, liebe Frauen, ich bin auch eine, die es nicht “liegen sehen” kann. Durch unseren regelmäßigen Putztermin, fühle ich mich mehr, wie die letzte Deppin, an der es eben hängenbleibt.
Alle die, die das Problem ebenfalls nicht mit Geld regeln wollen (oder können), frage ich mal: Gibt es bei Euch zu Hause weniger direktive, aber ebenfalls zielführende Lösungen? Schreibt mir! Ich bin gespannt…
[…] Anke (3 Teenager-Kinder) hat kürzlich einen Beitrag zum Thema „Frühjahrsputz“ geschrieben: http://motherbook.de/fruehjahrsputz/ .Bei mir, Gaby sieht das anders aus:Unsere vier Kinder haben, als sie klein waren alles – auch im […]